Moderne digitale Illustration in Blau, zeigt ein Paar in hitziger Diskussion und eine Person bei der Steuerberechnung mit Formularen und Taschenrechner; kann man Scheidungskosten von der Steuer absetzen.

Scheidungskosten steuerlich absetzen: Was Sie 2023 wissen müssen

Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich rund 150.000 Ehen geschieden werden? Die damit verbundenen Kosten können schnell in die Tausende gehen und stellen für viele Betroffene eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Doch gibt es einen Silberstreif am Horizont: die Möglichkeit, Scheidungskosten steuerlich abzusetzen. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Lassen Sie uns das genauer unter die Lupe nehmen.

In diesem Leitfaden erfahren Sie, unter welchen Umständen Sie Scheidungskosten von der Steuer absetzen können. Seit 2013 hat sich die Rechtslage verändert, doch es gibt Ausnahmen, die Ihnen helfen könnten, die finanzielle Last zu mindern. Besonders in Fällen, in denen die Existenz gefährdet ist, lohnt sich ein genauerer Blick auf die steuerlichen Regelungen. Warum sollte man nicht jede Chance nutzen, um dem Finanzamt ein Schnippchen zu schlagen?

Aktuelle Rechtslage: Wann sind Scheidungskosten absetzbar?

Die steuerliche Behandlung von Scheidungskosten hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Seit 2013 gibt es strikte Regelungen, die den Abzug dieser Kosten erheblich einschränken. Dennoch gibt es einige Ausnahmen, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden.

Allgemeine Regelung seit 2013

Seit dem 01. Januar 2013 ist es nicht mehr möglich, Scheidungskosten als außergewöhnliche Belastungen gemäß § 33 EStG steuerlich geltend zu machen. Diese Entscheidung basiert auf einem Urteil des Bundesfinanzhofes (BFH), das den Abzug von Prozesskosten generell ausschließt. Die Begründung? Scheidungskosten sichern nicht die Existenzgrundlage oder decken lebensnotwendige Bedürfnisse. Klingt hart, oder? Diese Änderung hat die steuerliche Landschaft für viele Betroffene erheblich verändert.

Ausnahmen: Wann können Scheidungskosten doch abgesetzt werden?

Existenzgefährdung als Ausnahmegrund

Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn die Prozesskosten deine Existenz gefährden, kannst du sie möglicherweise doch absetzen. Aber Achtung, hier ist der Teufel im Detail! Der Begriff „Existenzgrundlage“ wird streng materiell interpretiert. Seelische oder soziale Bedürfnisse? Die zählen hier leider nicht. Du musst nachweisen, dass du die Kosten nicht aus deinem Einkommen oder Vermögen bestreiten kannst. Diese Nachweispflicht ist eine hohe Hürde und erfordert eine detaillierte Darstellung deiner finanziellen Situation.

Moderner digitaler Gemälde-Illustration: Verwirrter Mann sitzt an einem Schreibtisch, umgeben von Scheidungspapieren und einem Steuerformular, kratzt sich nachdenklich am Kopf, Hauptfarbthema Blau.

Scheidungsfolgekosten und ihre steuerliche Behandlung

Scheidungsfolgekosten, wie etwa für Zugewinn oder das Sorge- und Umgangsrecht, sind normalerweise nicht absetzbar. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels: Das Finanzgericht Münster hat entschieden, dass Prozesskosten zur Erlangung nachehelichen Unterhalts als Werbungskosten abgesetzt werden können. Vorausgesetzt, der Unterhaltsempfänger versteuert die erhaltenen Unterhaltsleistungen als sonstige Einkünfte gemäß § 22 Nr. 1a EStG. Diese Entscheidung zeigt, dass es trotz strenger Regelungen noch Möglichkeiten gibt, Scheidungskosten steuerlich geltend zu machen, auch wenn diese stark eingeschränkt sind.

Praktische Tipps für Steuerzahler

Die Absetzbarkeit von Scheidungskosten ist ein Thema, das viele Steuerzahler beschäftigt. Auch wenn die Chancen auf Anerkennung gering sind, gibt es dennoch Wege, die Du gehen kannst, um das Beste aus Deiner Steuererklärung herauszuholen. Hier sind einige praktische Tipps, die Dir helfen können, Dich im Steuerdschungel zurechtzufinden.

Dokumentation und Nachweise für das Finanzamt

Stell Dir vor, Du gehst auf eine Reise, aber ohne Karte. So fühlt es sich an, wenn Du Deine Scheidungskosten nicht ordentlich dokumentierst. Jedes Quittungsstück und jede Rechnung, die mit Deiner Scheidung zusammenhängt, ist wie ein kleiner Wegweiser, der Dir hilft, den richtigen Pfad zu finden. Diese Dokumente sind Dein Nachweis fürs Finanzamt. Eine gut organisierte Ablage ist wie ein Kompass, der Dir nicht nur bei der Steuererklärung hilft, sondern auch im Falle einer Prüfung durch das Finanzamt von unschätzbarem Wert sein kann.

Vorgehensweise bei Ablehnung durch das Finanzamt

Jetzt mal ehrlich, wer hat schon Lust auf Ablehnung? Doch selbst wenn das Finanzamt Deine Scheidungskosten nicht anerkennt, solltest Du nicht aufgeben. Gib die Kosten in Deiner Steuererklärung an und sei bereit, Einspruch einzulegen. Du hast einen Monat Zeit dafür. Und hey, vielleicht gibt es ja gerade ein Verfahren beim Bundesfinanzhof, das die Rechtslage ändern könnte. Sollte auch der Einspruch abgelehnt werden, bleibt Dir der Weg zum Finanzgericht. Es ist wie ein Marathon, aber einer, der sich lohnen kann.

Digitales Gemälde in Blau zeigt ein Paar in hitziger Diskussion und eine Person, die Finanzen mit Steuerformularen und Taschenrechner berechnet, thematisiert die Frage: kann man Scheidungskosten von der Steuer absetzen.

Rolle des Steuerberaters bei der Absetzbarkeit von Scheidungskosten

Ein Steuerberater ist wie Dein persönlicher Steuerguide. Er kennt die rechtlichen Rahmenbedingungen und kann Dir helfen, die besten steuerlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Durch seine Analyse Deiner finanziellen Situation kann er Dir zeigen, welche Ausgaben vielleicht doch absetzbar sind. So sparst Du nicht nur Zeit und Nerven, sondern sicherst Dir auch finanzielle Vorteile. Ein Experte an Deiner Seite kann den Unterschied machen, wenn es darum geht, das Beste aus Deiner Steuererklärung herauszuholen.

FAQ

Die Frage, ob man Scheidungskosten von der Steuer absetzen kann, beschäftigt viele. Hier klären wir die wichtigsten Punkte rund um das Thema.

Kann man die Kosten für einen Scheidungsanwalt von der Steuer absetzen?

Die Kosten für einen Scheidungsanwalt sind normalerweise nicht steuerlich absetzbar. Warum? Sie fallen unter die Kategorie der Prozesskosten. Aber Moment mal, es gibt eine Ausnahme: Wenn deine Existenzgrundlage ernsthaft durch diese Kosten gefährdet ist, könnte das Finanzamt ein Auge zudrücken. Klingt kompliziert? Ist es auch, aber es gibt Hoffnung.

Welche Scheidungskosten sind grundsätzlich nicht absetzbar?

Einige Kosten sind einfach nicht absetzbar, egal wie man es dreht und wendet. Dazu gehören Scheidungsfolgenvereinbarungen und Eheverträge. Warum? Weil sie nicht direkt mit dem Scheidungsprozess selbst zu tun haben. Auch Kosten für den Zugewinnausgleich sowie Sorge- und Umgangsrecht fallen durchs Raster. Das mag frustrierend sein, aber es ist die Realität.

Moderne digitale Malerei eines verwirrten Mannes am Schreibtisch mit Scheidungspapieren und Steuerformular, Hauptfarbton Blau.

Wie kann ich nachweisen, dass meine Existenzgrundlage durch Scheidungskosten gefährdet ist?

Hier wird es knifflig. Um zu beweisen, dass deine Existenzgrundlage gefährdet ist, musst du dem Finanzamt eine detaillierte Darstellung deiner finanziellen Situation liefern. Stell dir vor, du musst dein ganzes finanzielles Leben offenlegen. Zeig, dass die Scheidungskosten weder aus deinem Einkommen noch aus deinem Vermögen gedeckt werden können. Es ist ein bisschen wie ein Finanzkrimi, bei dem du die Beweise liefern musst.

Fazit

Seit 2013 hat sich die steuerliche Absetzbarkeit von Scheidungskosten stark verändert. Die große Frage, die viele beschäftigt: kann man Scheidungskosten von der Steuer absetzen? Leider lautet die Antwort meist: nein. Grund dafür ist ein Urteil des Bundesfinanzhofes, das die Absetzbarkeit von Prozesskosten generell ausschließt. Es sei denn, es gibt außergewöhnliche Umstände.

Was sind das für Umstände? Nun, sie sind selten und greifen nur, wenn deine Existenzgrundlage ernsthaft bedroht ist. Du musst nachweisen, dass du die finanziellen Belastungen nicht aus deinem verfügbaren Einkommen oder Vermögen stemmen kannst. Klingt kompliziert? Ist es auch. Diese Regelung schließt seelische und soziale Bedürfnisse aus, was die Hürde für eine Absetzbarkeit hoch ansetzt.

Aber keine Sorge, es gibt dennoch Wege, um steuerliche Vorteile zu nutzen. Wichtig ist eine sorgfältige Dokumentation aller relevanten Unterlagen. Belege und Rechnungen sollten gesammelt und aufbewahrt werden. Im Falle einer Prüfung durch das Finanzamt kann das entscheidend sein. Und ein guter Tipp: Konsultiere einen Steuerberater. Er kann dir helfen, deine finanzielle Situation zu analysieren und die beste Vorgehensweise zu empfehlen, um alle potenziellen steuerlichen Vorteile auszuschöpfen.

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